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Startseite Chronik 2012 Eine emotionale Achterbahnfahrt

Eine emotionale Achterbahnfahrt

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Ein aufregender und verlustvoller 3:2 - Sieg in der Fremde.

Am 01.12.2012 ging es für die Truppe der SG Engelsdorf – Reudnitz zum Auswärtsspiel gegen den VC 1968 Pegau. Nach unserem 10 – Satz – Marathon - Heimspieltag wiesen wir eine Serie von drei Siegen in Folge auf, während die Gastgeber nach fünf bestrittenen Partien in der BK I noch keinen Sieg und lediglich drei Satzgewinne auf Ihrem Konto verbuchen konnten. Somit sollte es unser Ziel gewesen sein, einen souveränen Sieg in der Fremde einzufahren. Außerdem stand das Punktspieldebüt unseres Neuzugangs Robert bevor. Bis auf unseren Libero – Titan Rudi, waren alle Mann vor Ort.

Pünktlich gegen 14 Uhr wurde unsere Partie durch das Schiedsgericht des SV Bad Düben II angepfiffen. Es spielten Ulli im Zuspiel, Felix auf der Diagonalposition, Norman und Marcus in der Mitte und Frieder und Max auf der Außenposition. Am Anfang des ersten Satzes taten wir uns noch etwas schwer, wodurch wir immer einen Rückstand von drei oder vier Punkten hatten. In allen Bereichen, egal ob Angriff, Annahme, Feldabwehr oder Block, fehlte noch die 100 - prozentige Konzentration. Doch ab der zweiten Hälfte des ersten Durchgangs konnten wir auch durch die genommen Auszeiten in unser Spiel finden und entschieden diesen für uns.

Aufgrund dieses Satzverlaufs hätte ein neutraler Zuschauer davon ausgehen können, dass wir den nächsten Satz so beginnen, wie wir den ersten beendet haben und die Satzführung auf 2:0 ausbauen werden. Schließlich hatten wir das Momentum auf unserer Seite, doch dieses spielte an diesem Tag „Bäumchen wechsle dich“ und sollte im Laufe dieser Partie mehrere Male die Seite tauschen. Auf einmal lief gar nichts mehr zusammen. Pegau machte Punkt für Punkt. Unser Trainer Olaf reagierte und brachte Robert für Max. Doch erst nach einem Stand von 10:0 für Pegau konnten wir unseren ersten Punkt verbuchen. Überhaupt sollte uns in diesem Spielabschnitt nicht viel gelingen. Wir waren verunsichert, unkonzentriert, zu statisch und nicht bereit auch mal einen Schritt mehr zu machen. Der zweite Satz ging mit 25:8 verdient an die Hausherren.

Es musste etwas passieren. Olaf wollte etwas ändern und das tat er auch. Robert ging in das Zuspiel, wodurch er nun schon die dritte verschiedene Position ausfüllte, seit dem er bei uns spielt. Zu Beginn des dritten Satzes konnten wir mit Pegau mithalten, aber es lief einfach nicht rund. Es wirkte alles etwas verkrampft und das Selbstvertrauen war auch nicht vorhanden. Das war in Anbetracht des zweiten Durchgangs nicht überraschend. Je länger dieser Satz dauerte, um so mehr setzten sich unsere Kontrahenten ab. Damit ging dieser Satz ebenfalls an die erfahrenen Recken aus Pegau.

So konnte es einfach nicht weitergehen. Unser Trainer setzte jetzt alles auf eine Karte und stellte die Mannschaft noch einmal um. Robert blieb im Zuspiel, Ulli kam nun neben Max auf die andere Außenposition, Marcus und Stefan spielten als Mittelblocker und Felix war wie gewohnt unser Diagonalspieler. Und siehe da. Wir spielten nun deutlich besser. Wir waren selbstbewusster, übernahmen die Verantwortung in der Annahme, bewegten uns besser und trauten uns auch im Angriff wieder mehr zu. Was aber vor allem wichtig war, der Siegeswille war wieder zurück. Auch wenn nicht alles funktionierte oder jemand mal einen Fehler gemacht hat, es wurde weitergekämpft. Wir hatten im vierten Satz einen kontinuierlichen Vorsprung von ca. 2 Punkten. Doch als es auf die Entscheidung hinauslief, passierte das große Unglück. Bei einer Aktion am Netz knickte das ohnehin schon durch die Vergangenheit gescholtene Knie von Ulli ein. Er musste sofort behandelt werden und für ihn kam Frieder zurück in die Partie. Die Mannschaft schien nicht wirklich geschockt, aber natürlich fällt die Konzentration nach einem solch unschönen Ereignis ab. Trainer Olaf nahm kurz vor Ende des Satzes noch eine Auszeit. Hier wurde noch einmal deutlich, wie sehr die Truppe dieses Spiel für sich entscheiden wollte. Vor allem wollten wir es auch für unseren verletzten Kapitän gewinnen, welcher an der Seite liegend sein Knie hielt und mitfieberte. Konzentriert und gewillt schreiteten wir zurück auf die Spielfläche und zeigten volle Entschlossenheit. Wir nahmen jetzt das Heft in die Hand. Symbolisch für unser zurückerlangtes Selbstvertrauen stand ein Hinterfeldangriff von Felix, der auf die Pegauer einfach nur eindrosch. Der Punkt brachte uns den Satzball und den vollendeten wir ebenfalls.

Es ging also in den Tie-Break. Diesen konnten wir, wie anfangs erwähnt, an unserem letzten Heimspieltag gleich zweimal für uns entscheiden. Außerdem war das sogenannte Momentum wieder auf unserer Seite. Somit konnten wir auch in Führung gehen und hofften uns gleich etwas absetzen zu können. Doch das Drehbuch zum Verlauf dieses Spiels hätte selbst Sir Alfred Joseph Hitchcock nicht besser geschrieben. Denn nun kam Pegau in die Gänge und die Seiten wurden beim Stand von 8:6 zugunsten der Hausherren gewechselt. Aufgeben war aber nicht angesagt - besonders, wenn man bedenkt, wie wir uns den vierten Satz geholt hatten. Wir drückten auf die Tube und der Bann von Pegau schien endgültig gebrochen. Wir gewannen diesen Satz mit 15:12 und somit auch die Partie.

Nach dem Spiel war die Freude und die Erleichterung groß, aber schnell waren diese wieder verflogen, denn schließlich haben wir diesen Sieg mit dem Ausfall unseres Kapitäns Ulli teuer bezahlt.

Lieber Ulli, wir wünschen dir auf diesem Weg eine gute Besserung und eine schnelle Genesung. Lass den Kopf nicht hängen, wenn es vielleicht aufgrund deiner Verletzungshistorie nicht einfach fällt.

Diesen Ausfall müssen und werden wir auch kompensieren. Allerdings sollten wir die nächsten Spiele von Anfang an und die gesamte Zeit mit der nötigen Konzentration und Motivation sowie Teamgeist und Selbstvertrauen angehen. Dann können wir nämlich in dieser Liga jedem Gegner gefährlich werden. Wenn wir dies aber nicht tun, dann werden wir genauso gut gegen jede Mannschaft unsere Probleme haben.

Dieses Aufeinandertreffen war auf jeden Fall nichts für schwache Nerven. Schauen wir mal, was die kommenden Begegnungen bringen werden.

Bis demnächst

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